110 JAHRE LINDEMANN – 100 JAHRE METALLRECYCLING-LÖSUNGEN
Geschichte
Waldemar Lindemann gründete am 1. Oktober 1913 im Alter von 27 Jahren sein gleichnamiges Handelsunternehmen in Düsseldorf. Die Idee dazu kam ihm während eines Praktikums bei einem Antwerpener Exportunternehmen, wo er für die Logistik zuständig war. Er stellte fest, dass der Transport von Waren wie Baumwolle, Sisal oder Hanf umso teurer war, je sperriger und voluminöser sie waren. Waldemar Lindemann führte eine Marktanalyse durch und stellte fest, dass es kaum Maschinen gab, die diese Waren verdichten und ihr Volumen auf eine wirtschaftlich sinnvolle Weise reduzieren konnten. Er erkannte die Gelegenheit und gründete sein eigenes Unternehmen, das Paketierpressen entwickelte und herstellte. Sein Vater Robert Lindemann, bereits Ende des 19. Jahrhunderts ein renommierter Hydraulikingenieur, war ihm bei diesem Vorhaben eine große Hilfe.
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Wie die Geschichte von LINDEMANN begann
Alle Lindemann-Maschinen wurden zwischen 1913 und 1931 ausschließlich in Osnabrück produziert.
Die Gründungsjahre
Waldemar Lindemanns Vater Robert erhielt bereits 1893 die Genehmigung zum Bau einer mechanischen Werkstatt. Der Apfel fiel dann auch nicht weit vom Stamm: Für seine Firma entwickelte Waldemar Lindemann zusammen mit seinem Vater ab 1913 verschiedene Paketierpressen für Papier und Pappe, sowohl mit mechanischem als auch mit elektrischem Antrieb. 1919 begann Waldemar Lindemann unabhängig von seinem Vater mit der Entwicklung und Herstellung von Paketierpressen.
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Industrialisierung verlangt Metallrecycling
Hydraulische Schrottpaketierpresse „Asper“
Die erste Metallrecyclingmaschine der Welt kommt auf den Markt
Einige Jahre später versuchte Waldemar Lindemann in der Schrottverarbeitungsindustrie Fuß zu fassen. Die Hydraulikkenntnisse seines Vaters waren hierbei von unschätzbarem Wert. Sein Know-how wurde bei der Entwicklung der ersten hydraulisch betriebenen Schrottpresse der Welt erfolgreich eingesetzt. Waldemar Lindemann lieferte sie 1923, fünf Jahre nach dem Tod von Robert Lindemann, an einen Kunden in England aus. Diese Presse verhalf dem Unternehmen zu internationaler Bekanntheit. Mit der zunehmenden Industrialisierung stieg auch die Menge an Metallschrott, die für den Transport zu den Schmelzöfen verpackt werden musste. Es folgten die erste mobile Schrottpresse im Jahr 1926 und die erste Endpresse. Ende 1928 begann Lindemann mit dem Bau seiner ersten großen Maschinen. Die hydraulische Schrottpresse „Asper“ maß damals bereits sechs Meter.
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Führend in der Metallrecyclingbranche
Schrottpresse in der Montagehalle
LINDEMANN europaweit auf jedem Schrottplatz vertreten
LINDEMANN-Maschinen waren in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts auf allen Schrottplätzen Europas zu finden. Lindemann baute und lieferte unter anderem „Spänemühlen“ sowie Schrottpaketierpressen in verschiedenen Größen – für Schrottplätze ebenso wie für Stahlwerke oder kleine, metallverarbeitende Betriebe. Diese wurden zum Beispiel für die Brikettierung von Blechstreifen und Metallspänen verwendet. Außerdem kamen die ersten Schrottscheren auf den Markt. Die sogenannte „Alligatorschere“ war das erste Scherenmodell, von dem in den folgenden 30 Jahren weltweit 1.200 Stück verkauft wurden. 1931 verlegte Lindemann die Produktion von Osnabrück nach Düsseldorf in die Räume der Oeking AG an der Erkrather Straße.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg
Luftaufnahme der Fabrikgebäude
Alte Zeichnungen ermöglichen einen Neuanfang
Die Zeit kurz vor und vor allem während des Zweiten Weltkriegs war traumatisch, wie für viele andere produzierende Unternehmen in Deutschland auch. Das Unternehmen in der Form, wie Waldemar Lindemann es gegründet hatte, existierte nicht mehr. Die LINDEMANN-Fabrik wurde für die Produktion von Munition missbraucht. Anfang 1946 wurde sie von den Alliierten geschlossen. Ursprünglich sollte sie demontiert werden, was aber nicht geschah. Stattdessen wurden alle Konstruktionszeichnungen beschlagnahmt.
Zum Glück gab es in der Firma von Waldemar Lindemann‘s Bruder Kurt in Köln noch Zeichnungen, die einen Neuanfang ermöglichten. Zwischen 1947 und 1948 gründeten sie die Gesellschaft zur Konstruktion Hydraulischer Pressenanlagen Lindemann mbH, die 1949 in Lindemann Pressenbau GmbH Köln umbenannt wurde. -
LINDEMANN expandiert in die USA
Hydraulische Schrottschere für Luria Brothers, USA
Bahnbrechende Zusammenarbeit mit dem Hydraulik-Unternehmen Lake Erie
1952 kehrte der Betrieb schließlich nach Düsseldorf zurück. Waldemar Lindemann änderte erneut den Firmennamen in Lindemann Maschinenfabrik GmbH Düsseldorf und kurbelte zusammen mit seiner Tochter Ingelore das Geschäft kräftig an. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Nachfrage nach großen Schrottpaketierpressen enorm an. Sieben Jahre später gründete Waldemar Lindemann die Lindemann KG, die 1959 als reine Vertriebsgesellschaft begann und den Weg für den internationalen Handel ebnete, auch in den USA. Die bahnbrechende Zusammenarbeit mit Lake Erie, einem in Buffalo im US-Bundesstaat New York ansässigen Hydraulikunternehmen, war damals ein wichtiger Meilenstein. Ende der 1950er Jahre startete die große Ära der Schrottscheren. 1958 wurde die weltweit erste hydraulisch betriebene Schrottschere mit einer Scherkraft von 1.200 t an Luria Brothers, das damals größte Schrottunternehmen der USA, ausgeliefert. Es folgten viele weitere Spezialscheren.
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Die große Zeit der Schrottscheren
Prinz Charles betrachtet ein Modell in der britischen Vertretung
LINDEMANN in mehr als 50 Ländern weltweit vertreten
In den 1960er Jahren florierte das Geschäft mit den Schrottscheren. Zur gleichen Zeit arbeitet LINDEMANN an ersten Shredderversuchen zur Zerkleinerung von Metallschrott, zunächst mit einer Hammermühle, später mit einem neu konstruierten Shredder für Autokarosserien. Der Erfolg war unübersehbar: Die ersten Autoschredder wurden LINDEMANN von den Schrottverwertern praktisch aus den Händen gerissen. Waldemar Lindemann verstarb 1964 und seine Tochter Ingelore wurde alleinige Inhaberin. Ab diesem Zeitpunkt wurde das operative Geschäft von einem Managementteam geleitet, dem auch der Ehemann von Ingelore Lindemann, Generalkonsul Schöme, angehörte. LINDEMANN kaufte 1965 das Düsseldorfer Unternehmen Hartung Kuhn & Co und baute damit die eigene Produktionskapazität aus. Das Unternehmen wuchs stetig weiter. Mitte der 1960er Jahre beschäftigte LINDEMANN bereits 1.000 Mitarbeiter und war in mehr als 50 Ländern weltweit präsent. Die ersten englischen Großshredderanlagen wurden 1967 von LINDEMANN installiert.
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LINDEMANN produziert für die Bundesbahn
Nachfrage nach Pressen für Metallschrott steigt
Die Schrottpressen wurden immer größer und leistungsfähiger – die größte hydraulische Presse dieser Zeit wurde bereits mit 750 PS betrieben. Die Nachfrage nach Pressen für Blechschrott stieg, insbesondere in den Werken der Automobilhersteller. LINDEMANN entwickelte die Radmontage- und Demontagepressen für die damalige Bundesbahn und die Düsseldorfer Waggonfabrik (DÜWAG) weiter. Im gleichen Zeitraum boomte auch das Shredder-Geschäft.
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Shreddergeschäft wächst
Shredder mit Rotorlifter und 750 kW Antriebsleistung
LINDEMANN expandiert in weitere Länder
Die Lizenzvereinbarung mit Newell lief in den 1980er Jahren aus. Von da an vermarktete LINDEMANN seine Shredder ohne Lizenz, entwickelte sie kontinuierlich weiter und baute sein internationales Geschäft erheblich aus. Neben den USA gründete LINDEMANN weitere Standorte in der Schweiz, Großbritannien, Spanien, Brasilien, Frankreich und Japan.
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LINDEMANN wird an Svedala Industries verkauft
Neue Möglichkeiten eröffnen sich in den USA
LINDEMANN wurde 1997 erstmals verkauft – an Svedala Industries AB aus Schweden. Der Firmenname wurde in Svedala Lindemann GmbH geändert. Damit wurde das Unternehmen finanziell gestärkt und konnte seine Marktposition sichern und weiter ausbauen. Zur gleichen Zeit eröffneten sich neue Möglichkeiten in den USA: Svedala Universal Engineering in Cedar Rapids, das die Hammermühlen-Shredder herstellte, war bereits Teil der Svedala-Gruppe, was für das künftige Shredder-Geschäft von Vorteil war. Durch den Bau von Mineral-Verarbeitungsmaschinen brachte Svedala wertvolles Know-how im Hinblick auf die Verschleißgussteil-Technologie ein.
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Von Metso zurück zu LINDEMANN
Das 21. Jahrhundert ist LINDEMANN’s erfolgreichste Geschäftsperiode
Nur vier Jahre nachdem Svedala Industries Lindemann gekauft hatte, wurde Svedala selbst, einschließlich der Svedala Lindemann GmbH, 2001 von Metso übernommen und als Metso Lindemann GmbH weitergeführt. Metso legte zunächst die bestehenden Metall- und Wertstoffverarbeitungssegmente von Svedala und Metso zu Metso Minerals zusammen. Später wurde das Geschäft in einen neu gegründeten Geschäftsbereich, Metso Recycling, ausgegliedert. Metso nahm 2005 Texas Shredder mit Sitz in San Antonio im US-Bundesstaat Texas in sein Portfolio auf und erweiterte damit seine Shredder-Kompetenz.
Vor allem in den Jahren 2004 bis 2010 gab es eine enorme Nachfrage nach Schrottaufbereitungsanlagen. Es war neben den prägenden und starken 1960er Jahren die bisher erfolgreichste Geschäftsperiode in der Geschichte von Lindemann.
2013 wurde der Pre-Shredder eingeführt und zum ersten Mal in Frankreich als ein dem eigentlichen Shredderprozess vorgeschaltetes Zerkleinerungselement installiert. Ziel war es, Verpuffungen und Verschleiß im teuren Haupt-Shredder zu reduzieren. Der weiterentwickelte EtaRip gilt heute als der beliebteste Pre-Shredder auf dem Markt. Im Jahr 2016 wurde das Portfolio um die N-Serie für die Verarbeitung kleinerer und mittlerer Schrottmengen erweitert. Die erste Maschine dieser Serie wurde 2017 in die USA geliefert.
2022 wurde aus LINDEMANN wieder LINDEMANN. Mit der Unterstützung des Investors Mimir werden die Kernwerte des Firmengründers Waldemar Lindemann „Qualität, Leistung und Innovation“ wieder stärker in den Fokus gerückt und weiterentwickelt. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf relevante Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit, optimiert interne Strukturen und Arbeitsabläufe und investiert in neue Mitarbeiter. Die Wachstumskurve steigt weiterhin steiler an als erwartet. -
Happy Birthday
LINDEMANN feiert ein doppeltes Jubiläum: die Gründung und die ersten Schritte in der Metallrecycling-Industrie
12. Januar 2023: LINDEMANN startet sein hundertjähriges Jubiläum mit einem „Metal Recycling Day“, der bei seinem Produktionspartner Severt stattfand und bei dem Tom Bird, Präsident des internationalen Recyclingverbands BIR, als Ehrengast anwesend war. Zweihundert geladene Gäste aus aller Welt sowie die internationale Fachpresse besichtigten die Flaggschiffe EtaCut II und EtaPress, nahmen an einer Werksbesichtigung teil, hörten interessante Vorträge von Daniela Entzian (BDSV), Philippe Russo (ArcelorMittal), Dr. Walter Hilgert (R&R Beth), Klemens Häusler (Software Management), Karl Hoffmann (STEINERT), Markus Döbbelt (Spaleck) und genossen den Abend bei einem herrlichen Dinner.
Wie die Geschichte von LINDEMANN begann
Die Gründungsjahre
Waldemar Lindemanns Vater Robert erhielt bereits 1893 die Genehmigung zum Bau einer mechanischen Werkstatt. Der Apfel fiel dann auch nicht weit vom Stamm: Für seine Firma entwickelte Waldemar Lindemann zusammen mit seinem Vater ab 1913 verschiedene Paketierpressen für Papier und Pappe, sowohl mit mechanischem als auch mit elektrischem Antrieb. 1919 begann Waldemar Lindemann unabhängig von seinem Vater mit der Entwicklung und Herstellung von Paketierpressen.
Industrialisierung verlangt Metallrecycling
Die erste Metallrecyclingmaschine der Welt kommt auf den Markt
Einige Jahre später versuchte Waldemar Lindemann in der Schrottverarbeitungsindustrie Fuß zu fassen. Die Hydraulikkenntnisse seines Vaters waren hierbei von unschätzbarem Wert. Sein Know-how wurde bei der Entwicklung der ersten hydraulisch betriebenen Schrottpresse der Welt erfolgreich eingesetzt. Waldemar Lindemann lieferte sie 1923, fünf Jahre nach dem Tod von Robert Lindemann, an einen Kunden in England aus. Diese Presse verhalf dem Unternehmen zu internationaler Bekanntheit. Mit der zunehmenden Industrialisierung stieg auch die Menge an Metallschrott, die für den Transport zu den Schmelzöfen verpackt werden musste. Es folgten die erste mobile Schrottpresse im Jahr 1926 und die erste Endpresse. Ende 1928 begann Lindemann mit dem Bau seiner ersten großen Maschinen. Die hydraulische Schrottpresse „Asper“ maß damals bereits sechs Meter.
Führend in der Metallrecyclingbranche
LINDEMANN europaweit auf jedem Schrottplatz vertreten
LINDEMANN-Maschinen waren in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts auf allen Schrottplätzen Europas zu finden. Lindemann baute und lieferte unter anderem „Spänemühlen“ sowie Schrottpaketierpressen in verschiedenen Größen – für Schrottplätze ebenso wie für Stahlwerke oder kleine, metallverarbeitende Betriebe. Diese wurden zum Beispiel für die Brikettierung von Blechstreifen und Metallspänen verwendet. Außerdem kamen die ersten Schrottscheren auf den Markt. Die sogenannte „Alligatorschere“ war das erste Scherenmodell, von dem in den folgenden 30 Jahren weltweit 1.200 Stück verkauft wurden. 1931 verlegte Lindemann die Produktion von Osnabrück nach Düsseldorf in die Räume der Oeking AG an der Erkrather Straße.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Alte Zeichnungen ermöglichen einen Neuanfang
Die Zeit kurz vor und vor allem während des Zweiten Weltkriegs war traumatisch, wie für viele andere produzierende Unternehmen in Deutschland auch. Das Unternehmen in der Form, wie Waldemar Lindemann es gegründet hatte, existierte nicht mehr. Die LINDEMANN-Fabrik wurde für die Produktion von Munition missbraucht. Anfang 1946 wurde sie von den Alliierten geschlossen. Ursprünglich sollte sie demontiert werden, was aber nicht geschah. Stattdessen wurden alle Konstruktionszeichnungen beschlagnahmt. Zum Glück gab es in der Firma von Waldemar Lindemann‘s Bruder Kurt in Köln noch Zeichnungen, die einen Neuanfang ermöglichten. Zwischen 1947 und 1948 gründeten sie die Gesellschaft zur Konstruktion Hydraulischer Pressenanlagen Lindemann mbH, die 1949 in Lindemann Pressenbau GmbH Köln umbenannt wurde.
LINDEMANN expandiert in die USA
Bahnbrechende Zusammenarbeit mit dem Hydraulik-Unternehmen Lake Erie
1952 kehrte der Betrieb schließlich nach Düsseldorf zurück. Waldemar Lindemann änderte erneut den Firmennamen in Lindemann Maschinenfabrik GmbH Düsseldorf und kurbelte zusammen mit seiner Tochter Ingelore das Geschäft kräftig an. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Nachfrage nach großen Schrottpaketierpressen enorm an. Sieben Jahre später gründete Waldemar Lindemann die Lindemann KG, die 1959 als reine Vertriebsgesellschaft begann und den Weg für den internationalen Handel ebnete, auch in den USA. Die bahnbrechende Zusammenarbeit mit Lake Erie, einem in Buffalo im US-Bundesstaat New York ansässigen Hydraulikunternehmen, war damals ein wichtiger Meilenstein. Ende der 1950er Jahre startete die große Ära der Schrottscheren. 1958 wurde die weltweit erste hydraulisch betriebene Schrottschere mit einer Scherkraft von 1.200 t an Luria Brothers, das damals größte Schrottunternehmen der USA, ausgeliefert. Es folgten viele weitere Spezialscheren.
Die große Zeit der Schrottscheren
LINDEMANN in mehr als 50 Ländern weltweit vertreten
In den 1960er Jahren florierte das Geschäft mit den Schrottscheren. Zur gleichen Zeit arbeitet LINDEMANN an ersten Shredderversuchen zur Zerkleinerung von Metallschrott, zunächst mit einer Hammermühle, später mit einem neu konstruierten Shredder für Autokarosserien. Der Erfolg war unübersehbar: Die ersten Autoschredder wurden LINDEMANN von den Schrottverwertern praktisch aus den Händen gerissen. Waldemar Lindemann verstarb 1964 und seine Tochter Ingelore wurde alleinige Inhaberin. Ab diesem Zeitpunkt wurde das operative Geschäft von einem Managementteam geleitet, dem auch der Ehemann von Ingelore Lindemann, Generalkonsul Schöme, angehörte. LINDEMANN kaufte 1965 das Düsseldorfer Unternehmen Hartung Kuhn & Co und baute damit die eigene Produktionskapazität aus. Das Unternehmen wuchs stetig weiter. Mitte der 1960er Jahre beschäftigte LINDEMANN bereits 1.000 Mitarbeiter und war in mehr als 50 Ländern weltweit präsent. Die ersten englischen Großshredderanlagen wurden 1967 von LINDEMANN installiert.
LINDEMANN produziert für die Bundesbahn
Nachfrage nach Pressen für Metallschrott steigt
Die Schrottpressen wurden immer größer und leistungsfähiger – die größte hydraulische Presse dieser Zeit wurde bereits mit 750 PS betrieben. Die Nachfrage nach Pressen für Blechschrott stieg, insbesondere in den Werken der Automobilhersteller. LINDEMANN entwickelte die Radmontage- und Demontagepressen für die damalige Bundesbahn und die Düsseldorfer Waggonfabrik (DÜWAG) weiter. Im gleichen Zeitraum boomte auch das Shredder-Geschäft.
Das Shreddergeschäft wächst
LINDEMANN expandiert in weitere Länder
Die Lizenzvereinbarung mit Newell lief in den 1980er Jahren aus. Von da an vermarktete LINDEMANN seine Shredder ohne Lizenz, entwickelte sie kontinuierlich weiter und baute sein internationales Geschäft erheblich aus. Neben den USA gründete LINDEMANN weitere Standorte in der Schweiz, Großbritannien, Spanien, Brasilien, Frankreich und Japan.
LINDEMANN wird an Svedala Industries verkauft
Neue Möglichkeiten eröffnen sich in den USA
LINDEMANN wurde 1997 erstmals verkauft – an Svedala Industries AB aus Schweden. Der Firmenname wurde in Svedala Lindemann GmbH geändert. Damit wurde das Unternehmen finanziell gestärkt und konnte seine Marktposition sichern und weiter ausbauen. Zur gleichen Zeit eröffneten sich neue Möglichkeiten in den USA: Svedala Universal Engineering in Cedar Rapids, das die Hammermühlen-Shredder herstellte, war bereits Teil der Svedala-Gruppe, was für das künftige Shredder-Geschäft von Vorteil war. Durch den Bau von Mineral-Verarbeitungsmaschinen brachte Svedala wertvolles Know-how im Hinblick auf die Verschleißgussteil-Technologie ein.
Von Metso zurück zu LINDEMANN
Das 21. Jahrhundert ist LINDEMANN’s erfolgreichste Geschäftsperiode
Nur vier Jahre nachdem Svedala Industries Lindemann gekauft hatte, wurde Svedala selbst, einschließlich der Svedala Lindemann GmbH, 2001 von Metso übernommen und als Metso Lindemann GmbH weitergeführt. Metso legte zunächst die bestehenden Metall- und Wertstoffverarbeitungssegmente von Svedala und Metso zu Metso Minerals zusammen. Später wurde das Geschäft in einen neu gegründeten Geschäftsbereich, Metso Recycling, ausgegliedert. Metso nahm 2005 Texas Shredder mit Sitz in San Antonio im US-Bundesstaat Texas in sein Portfolio auf und erweiterte damit seine Shredder-Kompetenz. Vor allem in den Jahren 2004 bis 2010 gab es eine enorme Nachfrage nach Schrottaufbereitungsanlagen. Es war neben den prägenden und starken 1960er Jahren die bisher erfolgreichste Geschäftsperiode in der Geschichte von Lindemann. 2013 wurde der Pre-Shredder eingeführt und zum ersten Mal in Frankreich als ein dem eigentlichen Shredderprozess vorgeschaltetes Zerkleinerungselement installiert. Ziel war es, Verpuffungen und Verschleiß im teuren Haupt-Shredder zu reduzieren. Der weiterentwickelte EtaRip gilt heute als der beliebteste Pre-Shredder auf dem Markt. Im Jahr 2016 wurde das Portfolio um die N-Serie für die Verarbeitung kleinerer und mittlerer Schrottmengen erweitert. Die erste Maschine dieser Serie wurde 2017 in die USA geliefert. 2022 wurde aus LINDEMANN wieder LINDEMANN. Mit der Unterstützung des Investors Mimir werden die Kernwerte des Firmengründers Waldemar Lindemann „Qualität, Leistung und Innovation“ wieder stärker in den Fokus gerückt und weiterentwickelt. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf relevante Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit, optimiert interne Strukturen und Arbeitsabläufe und investiert in neue Mitarbeiter. Die Wachstumskurve steigt weiterhin steiler an als erwartet.
Happy Birthday
LINDEMANN feiert ein doppeltes Jubiläum: die Gründung und die ersten Schritte in der Metallrecycling-Industrie
12. Januar 2023: LINDEMANN startet sein hundertjähriges Jubiläum mit einem „Metal Recycling Day“, der bei seinem Produktionspartner Severt stattfand und bei dem Tom Bird, Präsident des internationalen Recyclingverbands BIR, als Ehrengast anwesend war. Zweihundert geladene Gäste aus aller Welt sowie die internationale Fachpresse besichtigten die Flaggschiffe EtaCut II und EtaPress, nahmen an einer Werksbesichtigung teil, hörten interessante Vorträge von Daniela Entzian (BDSV), Philippe Russo (ArcelorMittal), Dr. Walter Hilgert (R&R Beth), Klemens Häusler (Software Management), Karl Hoffmann (STEINERT), Markus Döbbelt (Spaleck) und genossen den Abend bei einem herrlichen Dinner.